Teilprojekt Gummsteg bis Müllerschwelle
Absenkung der Flusssohle vom Gummsteg bis zur Müllerschwelle
Die hydraulische Modellierung, damit ist die Simulierung der Abflussverhältnisse eines Gewässers mit einer entsprechenden Software gemeint, zeigt vom Gummsteg bis zur Müllerschwelle ein erhebliches Hochwasserschutzdefizit auf. Dieses Defizit führt zu den roten und blauen Zonen in der Gefahrenkarte.
Um die Schutzziele erreichen zu können, werden in diesem Abschnitt folgende Massnahmen realisiert:
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Die Flusssohle wird abgesenkt. Damit einhergehend werden die Böschungen gegen unten verlängert und die Breite des Flussbetts dadurch von 30 auf 23 Meter reduziert. Die Absenkung beginnt rund 100 Meter oberhalb des Gummstegs. Sie endet bei der Müllerschwelle rund 2 Meter unter der heutigen Sohlenlage. Mit dieser Massnahme wird die Abflusskapazität vergrössert und der natürliche Geschiebetransport gefördert.
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Die Böschungen werden zum Schutz vor Erosion an beiden Ufern auf einer Länge von jeweils knapp 600 Metern mit Blocksteinen gesichert.
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Die Flusssohle wird mit einem Traversensystem aus einfachen Blockriegeln versehen und somit fixiert. Diese erlauben eine naturnahe Gestaltung.
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Zudem wird der Mündungsbereich des Fischbachs auf die neue Höhe der Flusssohle der Zulg angepasst.
Auswirkungen und Einschränkungen der Bauarbeiten
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Erstellen der Bauinstallationsplätze auf beiden Seiten der Müllerschwelle sowie vor und nach dem Freibad. Beansprucht werden die öffentlichen Parkplätze bei der Müllerschwelle, beim Freibad und diejenigen beim Gummsteg.
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An mehreren Stellen werden Baustellenzufahrten in das Flussbett der Zulg angelegt.
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Beim Baustart müssen entlang des Gummwegs Bäume entfernt werden, damit die Uferböschungen angepasst werden können.
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Die Baustellenzufahrt erfolgt über den Gummweg.
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Die Bauarbeiten finden werktags von 06:45 bis 12:00 und von 13:00 bis 18:00 Uhr statt.
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Mit erhöhtem Baulärm muss während der Abbrucharbeiten der Müllerschwelle bis Ende Oktober 2023 gerechnet werden.
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Ab Baubeginn wird der Uferweg auf der Seite des Gummwegs gesperrt. Der Uferweg (Wanderweg) auf der Seite der Zelg wird je nach Baufortschritt auch über längere Zeit gesperrt. Die Umleitungen werden signalisiert.
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Um die Sicherheit der Mitarbeitenden der Bauunternehmung in der Zulg zu gewährleisten, wird auf Seite der Zelg eine Alarmierungsanlage mit Signalleuchten eingerichtet. Anhand der Daten der Messstelle vom Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern werden beim Überschreiten einer definierten Wassermenge die Signalleuchten aktiviert. So bleibt dem Bauteam genügend Zeit, das Gerinne mit ihren Baumaschinen zu verlassen.
Bautermin
Absenkung Flusssohle Gummsteg bis Müllerschwelle: die Bauarbeiten sind abgeschlossen
Baustellenbilder
Absenkung Müllerschwelle und neue Zuleitung Mühlebach mit Sandfang
Als Folge der Flussabsenkung muss die Müllerschwelle um 2 Meter abgetragen werden. Entsprechend kann der Mühlebach nicht mehr direkt aus der Zulg – auf natürlichem Weg – gespiesen werden. Dieser historische Kanal ist jedoch ein wichtiges Element des Ortsbilds und Teil der Geschichte von Steffisburg. Unter Berücksichtigung kulturhistorischer Argumente muss der Mühlebach auch künftig mit Wasser aus der Zulg gespiesen werden. Gelöst wird die Aufgabe mit einem wasserbetriebenen Schöpfrad.
Der linksufrig der Müllerschwelle bestehende Sandfang dient als Geschieberückhalt für die Wasserentnahme des Mühlebachs. Er wird im gleichen Umfang abgesenkt wie die Schwelle. Der Ausstieg aus dem Fischaufstieg wird in das Sandfangbecken münden.
Fischpass zur Längsvernetzung im Bereich der Müllerschwelle
Das Ziel ist es, den Fischaufstieg im Bereich der Müllerschwelle an mindestens 300 Tagen pro Jahr zu gewährleisten. An den restlichen Tagen dürfte die Wassermenge in der Zulg für den Betrieb des Fischaufstiegs nicht ausreichen. Auf der Grundlage von zahlreichen Berichten zur Erfolgskontrolle verschiedener Fischaufstiegshilfen für Bachforellen und Groppen haben sich die Projektverantwortlichen für einen Rundbeckenpass entschieden. Dieses System ist kompakt und lässt sich gleichzeitig bestens in das Gelände einfügen.
Auswirkungen und Einschränkungen der Bauarbeiten
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Die Baustellenzufahrt erfolgt primär über den Gummweg und beim Bau des Sandfangs über die die Zelgstrasse.
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Für die Bauinstallation werden temporär unbebautes Land auf der Seite der Zelgstrasse und die öffentlichen Parkplätze entlang dem Gummweg beansprucht.
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An mehreren Stellen werden Baustellenzufahrten in das Flussbett der Zulg angelegt.
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Die Bauarbeiten finden werktags von 06:45 bis 12:00 und von 13:00 bis 18:00 Uhr statt.
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Mit erhöhtem Baulärm muss während der Abbrucharbeiten der Müllerschwelle bis Ende Oktober 2023 gerechnet werden.
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Um die Sicherheit der Mitarbeitenden der Bauunternehmung in der Zulg zu gewährleisten, wird auf Seite der Zelg eine Alarmierungsanlage mit Signalleuchten eingerichtet. Anhand der Daten der Messstelle vom Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern werden beim Überschreiten einer definierten Wassermenge die Signalleuchten aktiviert. So bleibt dem Bauteam genügend Zeit, das Gerinne mit ihren Baumaschinen zu verlassen.
Bautermin
Absenkung Müllerschwelle und Zuleitung Mühlebach: Ab Anfang 2024 bis November 2024
Baustellenbilder
Anhebung des Gummstegs
Der Gummsteg ist die oberste Brücke im Projektperimeter und die erste Stelle, an der sich bei einem Hochwasser das Schwemmholz an der Brückenkonstruktion verkeilen kann (Verklausung).
Das Risiko einer Verklausung wird eliminiert, indem die Brücke um einen Meter angehoben wird. Die Aufgänge werden beidseitig mit einer Treppe neu angelegt und damit wird die hindernisfreie Begehbarkeit sichergestellt.
Der Steg wird mit einem Kranwagen entfernt, vor Ort zerlegt, die rostigen Bauteile revidiert oder erneuert und das Geländer ersetzt. Gleichzeitig werden die Zugangsbereiche und die Fundamente des Gummstegs angepasst. Nach Abschluss der Arbeiten wird der revidierte Gummsteg wieder eingesetzt.