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Teilprojekt Schwemmholzrechen im Zulgboden

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Eine grosse Gefahr wird bei Unwetterereignissen durch die erheblichen Mengen an Schwemmholz, kombiniert mit den vielen Brücken, welche die Zulg in Steffisburg überqueren, verursacht. Dieses Holz gelangt durch den natürlichen Fall sowie Erosion oder Geländerutschungen während des Ereignisses in den Fluss.

Der Holzrechen als Problemlöser

Eine wirksame Massnahme zur Verbesserung des Hochwasserschutzes ist eine Rechenanlage. Diese muss so angelegt werden, dass das Schwemmholz zurückgehalten wird, der Wasserabfluss und der Transport des Geschiebes jedoch gewährleistet bleibt. Letzteres ist wichtig, weil die Zulg der wichtigste Geschiebezubringer für die Aare zwischen Thun und Bern ist.

 

Für die optimale Systemwahl und Dimensionierung des Schwemmholzrechens wurden am Institut für Bau und Umwelt (IBU) – an der Ostschweizer Fachhochschule Rapperswil – umfangreiche Modellversuche durchgeführt. Das Resultat: Mit einer Kombination von V- und Parallelrechen können je nach Ereignis bis zu 95 % des anfallenden Schwemmholzes zurückgehalten werden. Dies entspricht bei einem Jahrhundert-Hochwasser rund 2'000 m3 Holz .

Zulgboden – der ideale Standort

Der Schwemmholzrechen muss möglichst nahe am Siedlungsgebiet liegen und die Zufahrt für Unterhaltsarbeiten muss gewährleistet sein. Bei der Konzeptentwicklung hat sich der Zulgboden als idealer Standort gezeigt. Bereits heute bleibt Holz an diesem Standort liegen und aufgrund der grossen Gewässerbreite an dieser Stelle bleibt genügend Platz für den Durchfluss von Wasser und Geschiebe. Die Erschliessung ist durch den bestehenden Zulgrainweg sichergestellt. Diese Argumente führten zur Wahl dieses Standorts, im Wissen darum, dass es sich dabei um ein beliebtes und attraktives Naherholungsgebiet handelt.

Ergänzende bauliche Massnahmen

  • Linksufrig der Zulg wird eine Felsnase abgetragen, damit der geplante Parallelrechen besser angeströmt wird und somit effizienter wirkt.

  • Oberhalb des Gummwegs wird eine Wegkuppe gebaut, damit das Wasser, welches bei Hochwasser das rechtsufrig angrenzende Plateau überfliesst, nicht in das überbaute Gebiet am Gummweg strömen kann.

  • Im Bereich des Auenwalds werden ökologische Ausgleichsmassnahmen als Kompensation für die beanspruchte Fläche der Rechenanlage realisiert. Insbesondere sollen attraktive Standorte für bedrohte Amphibienarten geschaffen und dadurch die Biodiversität gefördert werden.

Auswirkungen und Einschränkungen der Bauarbeiten

  • Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt über die Walderschliessungsstrasse Zulgrainweg. Dieser kann während der Bauarbeiten immer begangen werden. Es ist mit Baustellenverkehr zu rechnen.

  • Der Fussweg entlang der Zulg – vom Gummweg herkommend – ist während der ganzen Bauzeit gesperrt.

  • Achtung: Die Bevölkerung wird gebeten, den Baustellenbereich (auch ausserhalb der Arbeitszeit) nicht zu betreten und sich nicht in der Nähe von Baumaschinen aufzuhalten.  

Bautermin

  • Rodungsarbeiten: Ende September 2022​

  • Einrichtung Wasserhaltung und Bauausführung: Ende September 2022 bis März 2023

  • Abschluss der Bauarbeiten und Rückbau Installation: März 2023 bis spätestens Juni 2023

Zugboden_Bilder

Längs- und V-Rechen nach Bauende

Ökologische Ausgeleichsmassnahmen nach Bauabschluss

Baustellenbilder

Die weiteren Teilprojekte des Hochwasserschutzes und der Längsvernetzung